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Nölen nützt nichts

12/27/2014

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Nölen: nörgeln, mit weinerlicher Stimme klagen.

Die Idee zum Logo meiner Webseite kam mir unmittelbar nach einem Gespräch mit einem Arbeitskollegen. Die dreifache Alliteration im Satz “Nölen nützt nichts” hatte es mir angetan. Wir sprachen über Veränderung, Status quo und was notwendig wäre, um eine Veränderung in einem größeren Unternehmen effektiv zu bewirken.

Wie in meinem letzten Blogeintrag geschrieben, ist der Wunsch nach Innovation viel früher spürbar als der Wille dazu. Oft drückt sich der Wunsch nach Veränderung zuerst in Unzufriedenheit aus. Unzufriedenheit ist ein Gefühl. Gefühle schaffen sich ihren Weg. Eine häufig genutzte Form ist das Jammern oder umgangssprachlich: das Nölen. Diese Art des Ausdrucks ist nicht per se falsch, ist sie doch in der Lage Aufmerksamkeit zu erzeugen. Nehmen die Führungskräfte die Situation ernst, kann Nölen durchaus einen positiven Effekt erzielen: falls es dazu führt, dass sich Führung kümmert. Es kommt zu einem Dialog, in dessen Verlauf Ursachen und Lösung erarbeitet werden können.

Im Rahmen von notwendigen, aber noch nicht begonnenen Innovationen wirkt Nölen allerdings oft negativ. Noch fehlt es am Willen, die Veränderung auch umzusetzen. Ist die Führungsebene aber nicht willens die notwendigen Schritte selber anzustoßen, wird sie das Nölen abtun oder gar ignorieren. 

Noch schlimmer wird es, wenn in der Führungsebene das gleiche Gefühl der Unzufriedenheit vorherrscht. Dann kommt es zu einem wahren Jammerkanon. Aus einem Unzufriedenheitsgefühl wird ein Ohnmachtsgefühl. Ist es erst soweit gekommen, wird weiteres Nölen diesen Zustand bestärken und verfestigen. Das Unternehmen wickelt sich wie eine Seidenraupe in ein Ohnmachtsgespinst ein. Am Ende dieses Prozesses steht allerdings kein wundervoller Schmetterling, sondern Frustration und Stillstand.

Befindet man sich in dieser Spirale, ist es die erste und allerwichtigste Aufgabe, der Unzufriedenheit einen anderen Weg zu bieten und klar Stellung zu beziehen: Nölen nützt nichts.
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Wenn Effizienzsteigerung nicht mehr ausreicht

12/7/2014

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Wir leben in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs. Wenn ich in einer sich verändernden Welt bestehen will, muss ich bereit sein, mein eigenes Verhalten und meine Sichtweisen zu ändern. 
Peter Kruse hat in einem Vortrag auf der Messe “Zukunft Personal” 2013 mit den Worten eingeleitet, wir müssten lernen, Komplexität auszuhalten. Diese Komplexität erwächst aus einer vernetzten Welt, in der Resonanzphänomene in kurzer Zeit gobale Effekte erzielen.
Eine Gruppe von wenigen hundert Demonstranten leitet den arabischen Frühling ein, zwei ehemalige Mitarbeiter von Yahoo zerstören das langjährige Geschäftsmodell großer Telekommunikationskonzerne und innerhalb kürzester Zeit schütten sich mehr als 4 Millionen Menschen eiskaltes Wasser über den Kopf.
Einige dieser Ereignisse verhallen, andere tragen zur weiteren Veränderung und zu weiteren Resonanzeffekten bei. 

Netzwerke haben eine interessante Eigenschaft, die zuerst von dem Kybernetiker und Hirnforscher Ross Ashby formuliert wurde: Um ein Netzwerk kontrollieren zu können, muss die kontrollierende Einheit mindestens so komplex gebaut sein wie das Netzwerk selbst.
Dies ist eine große Herausforderung und Bedrohung für traditionelle Führung, denn logischerweise kann ein Managementteam oder gar ein einzelner Unternehmer nie die gesamte Komplexität dessen abdecken, was hier geleitet werden soll.
Laut Kruse ist kultureller Wandel lange bevor er Wirkung zeigt in einer Kultur bereits erkennbar. Er ist sozusagen Bestandteil des kollektiven Unterbewusstseins.
Viele Initiativen zur Leistungssteigerung in Unternehmen in den letzten 10 Jahren sind ein Indiz dafür.  Versuchen sie doch mit hergebrachten Methoden, z.B. Effizienzsteigerung, dem allgemeinen Unbehagen, dass es so nicht mehr weiter gehen kann, Rechnung zu tragen. Leider funktioniert das aus gesagten Gründen nicht. Aber unsere, ebenfalls kulturell bedingte Änderungsresistenz zwingt uns mit allen Mitteln zu beweisen, mehr vom Gleichen bei gleichzeitiger Hoffnung nach Veränderung sei doch kein Wahnsinn. Scheitern ist hier unvermeidbar.

Parallel haben Menschen angefangen, die Lehren der Kybernetik in die Tat umzusetzen. Wenn Ashby recht hat, dann kann die vernetzte Welt nur durch sich selbst beherrscht werden. In der Softwareentwicklung nennt man diese Form des Arbeitens “Agil”. Und Ashby hat Recht, wenn man sich den Erfolg dieser Form der Zusammenarbeit anschaut. 

Agile Entwicklung ist eines dieser Resonanzphänomene innerhalb eines komplexen Netzwerks. Interessanterweise handelt es sich hier um ein sich selbstverstärkendes Systemverhalten. Der zunehmenden Vernetzung unserer Welt wird mit der Ablösung hierarchischer Strukturen durch Netzwerke von Individuen oder Gruppen begegnet. Die Komplexität wird also noch weiter wachsen.

Höchste Zeit also, alte Zöpfe abzuschneiden und sich dieser Herausforderung zu stellen.
Darum habe ich mein Motto gewählt: “Wenn Effizienzsteigerung nicht mehr ausreicht.” 


Vortrag Prof. Dr. Kruse: 
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    Christian Düppe

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